Wenn man nun zwei Frettchen erwerben will, so vertragen sich am besten Rüde und Fähe. Bei Geschwistern ist eine Nachzucht dann aber unerwünscht, weshalb der Rüde vom Tierarzt kastriert werden sollte. Dies geschieht am besten am Ende des ersten Lebensjahres. Dadurch verringert sich übrigens auch der arttypische Geruch. Die „Stinkdrüsen“ sollte man auf keinen Fall entfernen lassen. Sie sind für körperliches Wohlbefinden, zur Hautpflege und sozialen Beziehung wichtig. Doch auch das Halten von gleichgeschlechtlichen Tieren führte bei uns nie zu Problemen.
Alle Frettchen leben bei uns zusammen in einer Zwingeranlage. Nur wenn die Fähen heiß werden, trennen wir sie von den Rüden. Ist die Schnalle abgeschwollen, werden sie wieder zusammengesetzt, da sie nicht mehr gedeckt werden können. Trotzdem versuchen die Rüden dies. Am Anfang hört sich das Geschrei der Fähen, wenn sie im Genick gepackt werden, zwar immer schrecklich an, doch es passiert nichts Besorgniserregendes.
Die Kondition der Tiere steht und fällt mit einer artgerechten Ernährung. Einseitige Ernährung führt zu Durchfällen und Mangelerscheinungen, die sich in stumpfen Balg und mangelhafter Kondition äußern. In freier Natur umfasst das Beutespektrum des Iltis Säuger bis zur Kaninchengröße, aber auch Vögel, Amphibien, Reptilien, Würmer und Insekten. Einen nicht unerheblichen Teil macht aber auch vegetarische Kost, insbesondere reife Früchte und Gescheideinhalte, aus. Dies ist bei der Fütterung der Frettchen zu beachten. Auch wenn diese Vielfalt nie erreicht werden kann, so sollte man sich doch bemühen, so häufig wie möglich ganze Kleintiere wie überfahrene Vögel oder gefangene Mäuse, aber natürlich auch Aufbruch von Wild oder mal ein Rehhaupt zu verfüttern. So sammle ich bei den Drückjagden immer eimerweise Innereien, die dann portionsweise eingefroren werden. Von der Familie verschmähtes, weil vielleicht überreifes Obst ist für Frettchen ein besonderer Leckerbissen. Grundsätzlich sind Frettchen aber von den Grundbedürfnissen durch Katzentrockenfutter und frisches Wasser zufrieden zu stellen. Das Wasser kann über eine Nagertränke oder in schweren, flachen Tongefäßen angeboten werden. Leichte Schüsselchen werden meist schon beim Trinken spielerisch umgestoßen.
Bei der Fütterung sollte darauf geachtet werden, dass keine Futterreste übrig bleiben. Frettchen sollten alles recht schnell auffressen, da sie bei ständigem Fraßangebot zu fett werden. Fette Tiere werden nicht alt und haben keine Kondition. Außerdem locken Reste Fliegen (= Maden) an.
Auch wenn die Ernährung stimmt, kann es zu ernsthaften Erkrankungen kommen. Manche Frettchenhalter empfehlen deshalb eine jährliche Schutzimpfung gegen Staupe und Tollwut. Für wichtiger halte ich aber den Schutz vor Ektoparasiten, wie Flöhe oder Zecken. Nach Einsätzen sind sie regelmäßig zu untersuchen und bei Bedarf mit einem Flohpulver zu behandeln. In den Schlafkästen wird wöchentlich das Stroh gewechselt und sie werden einmal pro Jahr desinfiziert. Das Einstreuen mit Farnstroh hat sich – wie auch in der Hundehütte – ebenfalls gegen Flöhe bewährt.