5.06.2010

Entwicklung des Kaninchen-Besatzes

Kaninchenjagd ist auch für unseren Nachwuchs spannend

Kaninchenjagd ist auch für unseren Nachwuchs spannend

Die Kaninchenbesätze haben sich erfreulicherweise in den letzten Jahren wieder (auf allerdings niedrigem Niveau) stabilisiert, ja mancherorts sogar etwas erholt, nachdem sie in den 90er Jahren bundesweit besorgniserregend abgestürzt waren. Man hätte die Kaninchen auf die Rote Liste setzen müssen, weil sie schlichtweg mancherorts verschwunden waren. So wurden zwischen 2000 und 2004 z.B. bundesweit 4x mehr Füchse als Wildkaninchen erlegt.

Streckenentwicklung der Wildkaninchen(oben) und Füchse (unten) in Deutschland

1990/91   1994/95 1996/97 1998/99 2000/01 2003/04 2006/07 2008/09
860 376 475 300 352 094 218 018 188 172 143 582 189 321 231 689
350 977   537 901 597 665 664 631 606 456 552 958 432 146 553 954

 Quelle DJV-Handbuch Jagd 2010

Ursachen der dramatischen Entwicklung

Eines ist klar. Das Kaninchen ist ein Kulturfolger und kann die unterschiedlichsten Biotope, auch in direkter Nachbarschaft des Menschen besiedeln – Hauptsache, sie können sich irgendwie „einbuddeln“ und bekommen dabei keine nassen Pfoten. Die Verschlechterung des Lebensraums scheidet damit als Ursache des Bestandsrückgangs großflächig aus.

Die Myxomatose wird gemeinhin immer zuerst genannt. Doch diese Viruserkrankung tritt zwar seuchenartig auf, reduziert die Kanin-Besätze auch drastisch, aber die Population erholt sich Dank ihrer sprichwörtlich guten Vermehrung immer wieder, zumal die Kaninchen eine mit der Zeit dann wieder abnehmende Immunität erwerben, da immer ca. 50 Prozent der infizierten Tiere überleben.

Viel schlimmer ist dagegen die so genannte RHD (Rabbit hemorrhagic disease), auch unter dem Begriff „Chinaseuche“ bekannt. Der auslösende Calicivirus ist hochgradig ansteckend (bei 4°C immerhin ca. 225 Tage). Die Kaninchen infizieren sich nicht nur durch direkten Kontakt, sondern auch über z.B. Futterpflanzen oder Wasser. Meist tritt die krasseste der drei Verlaufsformen auf: Ohne vorher erkennbare Anzeichen sterben die infizierten Tiere ganz plötzlich, bei scheinbar bester körperlicher Verfassung. Anders als bei der Myxomatose verenden alle infizierten Tiere.

Kein Wunder also, dass nach Auftreten dieser Seuche die Besätze dramatisch zusammenbrachen und sich – anders als bei der Myxomatose – über viele Jahre nicht erholten.

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