12.06.2010

Umsiedlung und Kunstbaue

Vorbereitung der Umsiedlung

Bevor man nun die gefangenen Kaninchen irgendwo neu ansiedelt, sollte geprüft werden, ob der gewählte Revierteil geeignet ist. Das weitere Vorhaben sollte natürlich auch mit dem Grundeigentümer abgeklärt sein. Niemand ist erbaut davon, wenn ihm durch eine derartige Aktion, sei sie auch noch so gut gemeint, wirtschaftlicher oder auch nur ideeller Schaden entsteht.

Besonders empfehlenswert sind Revierecken, in denen schon früher Kaninchen heimisch waren. Vielleicht sind ja sogar noch Baue vorhanden, die den Umgesetzten erstmal als Heimstatt dienen können. Wenn keine Baue (mehr) da sind, gilt es, nach geeigneten Standorten für die Anlage von „Kunstbauen“ zu suchen. Besonders wichtig ist dabei die Wahl des Bodens, denn die Neubürger müssen sich ja auch eigene Baue graben können. Hier gilt: Je sandiger, umso besser. Allerdings sind Kaninchen nicht sehr wählerisch. Die Lapuze brauchen natürlich in ihrer neuen Heimat auch möglichst viel Deckung (z.B. Brombeeren, Schwarzdorn, Heckenrose). Auch Hecken, die möglichst unten dicht (regelmäßig auf den Stock setzen) und oben licht sind, schaffen Deckung und Äsung. Zudem dienen sie der Biotopvernetzung und damit der Ausbreitung der Kaninchen. Das Überleben erleichtert man den Kaninchen auch durch eine vorherige intensive Bejagung ihrer Fressfeinde – und die kleinen Flitzer stehen nicht nur bei manchen Jägern auf der Speisekarte ganz oben…Besondere Erwähnung müssen dabei Fuchs (Jungfuchsfang!), Steinmarder, Krähenvögel, aber auch verwilderte Katzen finden.

Anlage von Kunstbauen

Ein einfache Holzpalette wird waagerecht in einen Hang eingegraben.

 Gut verblendet fallen die Kunstbaue selbst direkt nach dem Einbau kaum auf.

 

An Material braucht man nur pro Bau eine Holzpalette und einige Pappkartons. Idealerweise findet man einen Wall oder Hang, in den die Palette waagerecht eingebaut wird. Der Erdaushub wird wieder auf der Palette verteilt, nachdem man mit der Pappe die Brett-Zwischenräume abgedeckt hat. Natürlich muss man zwei Ausgänge frei lassen, damit die Kaninchen bei Gefahr auch flüchten können. Abschließend wird der Bau noch mit z.B. Altgras verblendet. Für je drei Umsiedler sollte ein Kunstbau zur Verfügung stehen. Schwieriger wird es bei ebenem Boden. Natürlich kann man auch hier die Paletten eingraben, leichter ist es jedoch, sie lediglich mit Heuballen abzudecken, die man anschließend auch noch mit Ästen verblendet. Ein Hang oder eine Wallhecke sollte aber in der Nähe sein, damit sich die Kaninchen baldmöglichst eigene Baue graben können

 

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